Die „Men in Purple“ waren für die Dukes erwartungsgemäß eine Nummer zu groß. Mit 26:40 kassierten die Ingolstädter gegen die Frankfurt Universe ihre zweite Heimniederlage in Folge, doch gegenüber den letzten beiden Spielen zeigten sie eine deutliche Steigerung. Immerhin erzielten sie gegen den haushohen Favoriten 26 Punkte, mehr als die bisherigen vier Gegner der Hessen zusammen. Im Eurobowl hatten sie Amsterdam (40:9) und Paris (48:6) sowie in der GFL München (17:0) und Marburg (63:7) deklassiert – 22 Punkte für die Gegner also, was im Schnitt weniger als sechs Punkte ausmachte.

Deshalb konnten die Coaches der Dukes auch zufrieden sein. „Wir haben dem drittbesten Team in Europa lange Zeit Paroli geboten. Und es war wichtig, dass wir zu keinem Zeitpunkt aufgegeben haben“, lobte Headcoach Eugen Haaf sein Team, auch wenn er – wie er sagte – mit einer Niederlage nie zufrieden sein kann. Doch es stimmte ihn optimistisch, dass die Mannschaft durch die Niederlage gegen Kempten wieder zusammengerückt ist und zu alten Tugenden zurückgefunden hat.

Auch Defense Coordinator Mike Wittmann nahm die deutliche Leistungssteigerung erfreut zur Kenntnis: „Gerade die Defense hat heute ein Riesen-Spiel gemacht und die Universe lange Zeit in Schach gehalten. Das schafft man gegen eine solche Topmannschaft aber nicht über die komplette Spielzeit. Dennoch kann ich mit den Fehlern und auch dem Ergebnis leben, auch wenn es sicherlich etwas zu hoch ausgefallen ist.“

Bis zur 20. Minute lagen die Dukes sogar in Führung, dann aber setzte sich die individuelle Klasse der Hessen durch. Sie waren früh durch ein Geschenk der Ingolstädter in Führung gegangen, denen bei einem Puntversuch ein Safety unterlief – ein Aussetzer, den sie sich auch gegen Kempten schon geleistet hatten. Dennoch warf das die Dukes nicht aus der Bahn und in einem Viertel, in dem die Abwehrreihen eindeutig den Ton angaben, gelang ihnen zumindest noch eine 3:2-Führung, weil Timo Benschuh, der die anfänglichen Unsicherheiten beim Kicken inzwischen abgelegt hat, mit einem Fieldgoal-Versuch erfolgreich war.

Der Jubel unter den knapp 1000 Zuschauern war groß, als Lorenz Regler zu Beginn des zweiten Durchgangs auf 10:2 erhöhen konnte. „Lorenz Regler ist eine Bank“, sprach Haaf seinem Receiver, der sich seit Saisonbeginn in Topform befindet, ein dickes Lob aus. Wie er den weiten Pass von Quarterback Nelson Hughes in der Endzone trotz scharfer Bewachung von zwei Gegenspielern herunterpflückte, war schon absolute Klasse. Doch die Universe kamen jetzt immer mehr auf Touren und glänzend von Quarterback Steve Cluley in Szene gesetzt tauchten die Gästeangreifer ein fürs andere Mal gefährlich vor der Ingolstädter Endzone auf. Lange Zeit hielten die Dukes dem Druck noch Stand, aber vier Minuten vor der Halbzeitpause drehten die Gäste innerhalb von zwei Minuten das Spiel. Tim Thomas und David Giron machten aus dem 2:10-Rückstand eine 17:10-Führung.

Im dritten Quarter kontrollierten die Universe endgültig das Spielgeschehen und ließen kaum noch etwas zu. Souverän nahmen sie die Zeit von der Uhr und setzten aber selbst noch einen Touchdown durch Thomas zum 24:10 drauf. Als Paul Vinzenz zu Beginn des letzten Quarters auf 32:10 erhöhte, schien die Partie entschieden. Doch ähnlich wie vor Wochenfrist beim 42:52 gegen die Allgäu Comets rafften sich die Dukes jetzt noch einmal auf und versuchten, doch noch einmal heranzukommen. Das gelang dann auch durch Daniel Balazovic, doch weil wenig später Giron den alten Abstand wieder herstellte, war der Sieg der Hessen unter Dach und Fach. Daran änderte sich auch nichts mehr, als Jan Hochschild mit einem sehenswerten Catch noch eine Resultatsverbesserung zum 26:40 gelang.

Am kommenden Samstag (18.30 Uhr) haben die Dukes mit Meister Schwäbisch Hall Unicorns den nächsten Hochkaräter zu Gast, bis dahin gilt es, die angeschlagenen Spieler wieder fit zu bekommen. Denn es wird auch sicher ein Spieler nicht mehr dabei sein, der gestern überraschend im Team stand: Johannes Bräu. Er war zu einem Kurzbesuch aus den USA in der alten Heimat und half dem Dukes für ein Spiel aus, was dadurch möglich war, dass er noch einen gültigen Spielerpass für die TV-Footballer besitzt.

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