Meister Schwäbisch Hall Unicorns war für die stark ersatzgeschwächten Dukes erwartungsgemäß eine Nummer zu groß und gewann verdient mit 45:7 (21:0, 10:7, 14:0, 0:0). Für die Herzöge bedeute das ein Abrutschen auf den sechsten Tabellenplatz.

Headcoach Eugen Haaf war trotz der klaren Niederlage nicht unzufrieden, sondern lobte die Einstellung der Mannschaft: „Ich habe heute niemand gesehen, der aufgegeben hat, und das ist durchaus positiv.“ Dann führt er auch noch eine Entschuldigung dafür an, dass sein Team dem Topfavoriten keinen so harten Schlagabtausch liefern konnte wie im vergangenen Jahr, als die Dukes bei den Unicorns immerhin 53 Punkte erzielen konnten: „Wir hatten heute Spieler drin, die haben komplett durchgespielt, weil ich sie sowohl in der Offensive als auch in der Defensive einsetzen musste. Da kann man nicht erwarten, dass sie vier Viertel durchhalten. Wenn das so wäre, würden sie nicht bei uns, sondern in der NFL spielen.“

 

Auch Defense-Coordinator Max Macek nahm die dritte Niederlage in Folge gelassen hin. „Es gibt Spiele, die man abhakt und Spiele, die wir gewinnen müssen. Das Spiel heute war nicht als Sieg eingeplant, noch dazu, wo wir viele Verletzte und angeschlagene Spieler zu beklagen haben. Also, warum sollten wir uns da aufreiben“, begründete er, warum etliche Spieler draußen geblieben sind, die sich schon seit Wochen mit kleineren und größeren Verletzungen herumplagen. „Wichtig ist in erster Linie, ob die Einstellung stimmt, und die hat heute gestimmt.“

Ähnlich sah es auch Mike Wittmann: „Wir haben nie aufgegeben und mit dem was wir hatten, das Beste herausgeholt. Wir sind heute auf dem Zahnfleisch dahergekommen und hatten etliche Spieler aus der zweiten Mannschaft dabei, deshalb bin ich von dem Ergebnis nicht überrascht.“ Überrascht war er aber von einem seiner Spieler aus der zweiten Mannschaft: „Tristan Wieser hat ein Riesenspiel gemacht. Obwohl er körperlich total unterlegen war, hat er bis zum Schluss gefightet.“

 

Immerhin hielt die Abwehr der Dukes über acht Minuten lang Stand, dann aber ging es Schlag auf Schlag. Quarterback Marco Ehrenfried, Cody Pastorino und Danny Washington sorgten noch vor Ende des ersten Durchgangs für eine klare 21:0-Führung, die Audrieus Adegbesan kurz nach Beginn des zweiten Quarters auf 28:0 ausbaute. Ehrenfried unterlief dann der einzige folgenschwere Fehlpass, den Sterry Codrington zu einem spektakulären Lauf über das gesamt Feld bis in die Endzone nutzte. Das war´s dann aber schon mit gelungenen Angriffszügen der Herzöge.

In regelmäßigen Abständen bauten die Unicorns den Vorsprung bis zum Ende des dritten Quarters durch Touchdowns von Adegbesan, Raheem Wilson und Christian Hafels sowie durch ein Fieldgoal von Tim Stadelmayr auf 45:7 aus, so dass sie im letzten Quarter verstärkt auf ihre Backups setzten sowie den etatmäßigen Quarterback schonten und durch James Slack zu ersetzen. Dadurch gab es in diesem Durchgang auf beiden Seiten nichts Zählbares mehr zu vermelden.

Bei den Dukes wurde jetzt sofort der Blick nach vorne gerichtet. „München ist das wichtigste Spiel für uns, das steht bei uns ganz oben“, macht Haaf deutlich und Wittmann ergänzt: „Wenn wir gegen die Cowboys auch verlieren, dann wird es eng für uns.“

Zwei Wochen bleibt den Dukes jetzt Zeit, um sich auf dieses vielleicht schon richtungsweisende Spiel vorzubereiten.

Die Begegnung findet am 9. Juni um 18.30 Uhr im ESV-Stadion statt.

Fotos:
Juergen Spiess
www.j-e-s-fotografie.de

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